Um ca. 16:30 wurden die Helfer des THW Ortsverbandes Schweinfurt alarmiert. Der gesamte Technische Zug mit dem Zugtrupp (ZTr), der Bergungsgruppe 1 (B1), der Bergungsgruppe 2 (B2) mit Stromaggregat und der Fachgruppe Ortung (FGr O) rückten aus. Kurz danach verließ auch ein Mannschaftstransportwagen mit dem neu im Ortsverband stationierten Einsatzstellensicherungssystem (ESS) und dem Lichtmastanhänger den Ortsverband. Insgesamt 36 Helferinnen und Helfer mit 5 Fahrzeugen. Ziel war der südliche Bereitstellungsraum, der auf dem Gelände des Omnibusunternehmens Schmitt in Zeuzleben eingerichtet wurde. Hier stand auch der THW Ortsverband Gerolzhofen mit der Fachgruppe Beleuchtung (FGr Bel), die Rettungshundestaffeln des BRK, der JUH und des ASB, die Bergwachten aus Oberbach und Oberelsbach, Teile der Feuerwehr Werneck und Verpflegungsgruppe des BRK für den Einsatz bereit. Die Verpflegungsgruppe startete sofort mit dem Aufbau der Verpflegungsstation in der Fahrzeughalle.
Die Rettung und Bergung aller zum Unglückszeitpunkt der auf der Baustelle befindlichen Mitarbeiter ist sehr zügig abgelaufen. Unklar war jedoch, ob sich zum Zeitpunkt des Unglücks andere Personen auf der Straße, bzw. dem Fuß-/Radweg unter der Brücke aufgehalten haben. Daher kamen die Bergwacht mit Wärmebildkameras und ein Teil der Hundestaffeln zum Einsatz. Nur kurze Zeit später wurde die FGr O zur Vorbereitung der technische Ortung an die Unglücksstelle gerufen.
Auch das Einsatzstellensicherungssystem (ESS) wurde zur Überwachung des Einsatzbereichs angefordert. Mit Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr Werneck wurden Reflektoren am einzeln stehenden Brückenpfeiler auf der einen Seite der Einsatzstelle und am Ende des fertiggestellten Brückenteils auf der anderen Seite des Einsatzbereichs angebracht. Das Messgerät und der Auswertungsrechner wurden in sicherem Abstand am Hang neben dem Brückenauflager postiert. Die Überwachung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Baufachberater des THW Forchheim.Zwischenzeitlich startete die FGr Bel des THW Gerolzhofen mit dem Aufbau von Scheinwerfern für den Nachteinsatz.
Nachdem die Suche von Bergwacht und Hundestaffeln nach weiteren Unglücksopfern ohne konkreten Hinweis abgeschlossen war, kam nun die FGr O mit den hochempfindlichen Mikrofonen des technischen Ortungssystems direkt auf dem Trümmerfeld zum Einsatz. Erschwert wurde die Suche nach akustischen Signalen durch den fortlaufenden Verkehr auf dem alten Brückenteil. Nach mehreren Positionswechseln konnten auch von der technischen Ortung keine Signale von verschütteten Personen aufgenommen werden.
Während der Suchaktionen wurde die B2 auf die andere Seite des Einsatzbereichs bei Schraudenbach verlegt, um mit der Bereitstellung des Stromaggregats den Beleuchtungsaufbau zu unterstützen. Die B1 blieb im Bereitstellungsraum bei Zeuzleben, um sofort bei einer weiteren Personenortung die notwendigen Rettungs- und Bergungsarbeiten ausführen zu können. Zeitgleich wurden die Planungen für den Schichteinsatz der THW-Helferinnen und Helfer des OV Schweinfurt aufgestellt.
Gegen 21:30 Uhr wurden die Rettungs- und Bergungsarbeiten an der Unglückstelle beendet. Die THW-Einsatzkräfte setzten die Vorbereitungsarbeiten für den Nachteinsatz fort. Um ca. 22:45 wurde der Einsatz des Einsatzstellensicherungssystems (ESS) des THW Schweinfurt durch den Bausachverständigen vor Ort beendet. Auch die anderen Einsatzkräfte des THW Schweinfurt konnten ihren Einsatz beenden.
Nach Rückkehr in die Unterkunft wurde noch die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt und damit der Einsatz für den THW OV Schweinfurt abgeschlossen.
Es sollte auch erwähnt werden, dass die Firma Stahl-Systeme & Metallbau Fischer (Poppenhausen) sich sehr frühzeitig beim THW Schweinfurt meldete und zusicherte im Bedarfsfall Spezialgeräte zur Metallbearbeitung zur Verfügung zu stellen.