Der anhaltende Schneefall im südlichen Bayern führte nach und nach zu immer höherer Schneelast auf den Dächern vor allem in der Voralpen- und Alpenregion. Durch mildere Temperaturen - die den Schnee teils schmelzen ließen und für Regen sorgte - spitzte sich die Situation weiter zu. Tausende Kräfte von zahlreichen Hilfsorganisationen eilten in die Katastrophengebiete, darunter auch Helfer aus dem THW-Ortsverband Schweinfurt.
Zunächst erhielten der Schweinfurter ESS-Trupp und der Baufachberater ab dem 11.01.2019 den Auftrag ins Berchtesgadener Land zu verlegen. Dort waren bereits THW-Baufachberater aus mehreren Landesverbänden vor Ort, um Schneelastmessungen durchzuführen und einzuschätzen, ob Dächer möglicherweise an ihrer Belastungsgrenze sind. Für den Fall, dass Dächer akut überlastet oder sogar einsturzgefährdet sind, war der ESS-Trupp ständig auf Bereitschaft. Daneben unterstützten die Helfer aber auch Baufachberater bei der Durchführung von Schneelastmessungen.
Für die 1. Bergungsgruppe folgte dann der Einsatzauftrag, am 14.01.2019 ins Katastrophengebiet nach Berchtesgaden auszurücken, um dort ab dem folgenden Tag Dächer vom Schnee zu befreien. An ihrem ersten Einsatztag beräumten die Helfer der Bergungsgruppe gemeinsam mit Soldaten der Gebirgsjägertruppe das Dach eines Gästehauses. Wegen der Größe zogen sich die Räumarbeiten bis in die Mittagsstunden des folgenden Tages. Anschließend musste die große Glasfassade eines Schulgebäudes mit Spanplatten eingeschalt werden, damit auch dieses beräumt werden konnte, ohne weitere Schäden zu verursachen.
Nach drei Tagen kräftezehrenden Einsatzes rückte die 1. Bergungsgruppe wieder nach Schweinfurt ab; der ESS-Trupp folgte am 17.01.2019.