Schweinfurt,

Einspeiseübung bei den Stadtwerken Schweinfurt

Wie kann und muss man mit einem THW-Stromerzeuger im Bedarfsfall elektrische Energie in ein existierendes Stromnetz einspeisen? In der Theorie wird diese Fragestellung in den Fachgruppen Elektroversorgung des THW regelmäßig beantwortet. Damit dieser Vorgang auch praktisch eingeübt ist, fand am 06. Oktober 2018 in Schweinfurt eine THW-Bereichsausbildung zum Thema "Einspeisen in elektrische Energienetze mit THW Netzersatzanlagen" statt.

An zwei Trafostationen der Stadtwerke Schweinfurt GmbH wurde geübt, wie die zwei mitgeführten THW Notstromaggragate aus Erlangen (200 kVA bzw. 160 kW) und Haßfurt (400 kVA bzw. 320 kW) fachgerecht aufgebaut und an einen freien Abgang der Trafostation angeschlossen werden. In enger Zusammenarbeit mit den Vertretern der Stadtwerke wurden anschließend diese Aggregate mit dem vorhandenen öffentlichen Stromnetz synchronisiert und mit Schließen des Generatorleistungsschalters elektrisch verbunden.

Ein besonderes Highlight stellte die Möglichkeit dar, im Anschluss das öffentliche Netz vollständig abzutrennen und damit die angeschlossenen Verbraucher ausschließlich durch die THW Stromerzeuger mit elektrischer Energie zu versorgen.

Zu Erkennen und Berücksichtigen war hier vor der Ausführung unbedingt, dass an der Station des Erlanger Stromerzeugers vor der Netztrennung durch regenerative Erzeuger der Stadtwerke mehr elektrische Energie ins Netz eingespeist wurde, als die an diesem Punkt angeschlossenen Verbraucher zu diesem zeitpunkt in Summe konsumierten. Das bedeutet, dass über die Trafostation elektrische Leistung ins Mittelspannungsnetz zu anderen Stationen übertragen wurde. Um diesen Energiefluss nach der Trennung nicht in die Erlanger Netzersatzanlage zu lenken - was physikalisch bedingt unvermeidlich zur Abschaltung des Generators geführt hätte - musste für die Dauer des Inselnetzesbetriebs dessen Frequenz auf 52 Hz angehoben werden.

Durch diesen Vorgang wird erreicht, dass regulär betriebene elektrische Energieerzeuger automatisiert den Betrieb einstellen, da sie sich aufgrund gesetztlicher Vorgaben ab einer Netzfrequenz von 50,2 Hz sofort abschalten müssen. Dank elektronischer Regelungssysteme ist dies bei modernen Netzersatzanlagen mit nur einem einzigen Schalter vorwählbar.
Um das städtische Netz an der Station unterbrechungsfrei wieder zuzuschalten, musste in der nächsten Übungseinheit das Inselnetz des Notstromaggregats zunächst mit dem öffentlichen Netz synchronisiert werden. Auch dabei hilft modernste, im Stromerzeuger installierte Technik, so dass nach einer Kontrollmessung der zugehörige Trenner schnell mechanisch geschlossen und die Netzersatzanlage wieder abgestellt werden konnte.

Im Anschluss an diese gemeinsam durchgeführte Aufgabe, hatte jeder Übungsteilnehmer die Möglichkeit, einmal selbst alle Schritte des Synchronisierens, sowie der definierten Leistungseinspeisung mit anschließender Außerbetriebnahme durchzuführen. Nur so erlangen die Fachkräfte die erforderliche Routine, um in Einsatzsituationen mit dem nötigen Selbstvertrauen und kühlem Kopf das Richtige zu tun.

Und wer hat das alles möglich gemacht?
Ein riesiges Dankeschön an die Stadtwerke Schweinfurt GmbH für die Unterstützung der Übung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit!
Dem Ortsverband Gerolzhofen herzlichen Dank für die prima Organisation und Verpflegung! Und allen anderen Kameraden vielen Dank für die gewohnt gute Teamarbeit!

Bericht und Bilder: THW Erlangen


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